23. Februar 2017 / / Inspiration
Sagt Euch der Name Michael Collins irgendwas? Und der Name Neil Armstrong? Na eben, da haben wir‘s schon! Michael Collins ist ein Held, ein Pionier, einer der größten Entdecker unserer Zeit, aber gleichzeitig ist er auch ein ganz armes Würstchen. Als am 16. Juli 1969 die Apollo 11 Rakete Richtung Mond startet, sitzen nicht nur Neil Armstrong und Buzz Aldren im Cockpit, sondern auch Michael Collins. Und als seine beiden Kumpels mit ihren ersten Schritten auf dem Mond die Welt in Atem halten und Geschichte schreiben, dreht Collins in der Kommandokapsel Warteschleifen um den Mond. Ohne Funkkontakt. Mutterseelenallein. Aber ohne ihn hätten Armstrong und Aldrin nicht mehr vom Mond zurückkehren können. Muss schon ein ziemliches Scheißgefühl sein, so nah dran zu sein, einer der berühmtesten Menschen ever zu werden und dann so kurz davor zu scheitern. Sogar Präsident Nixon vergaß, ihn bei seiner Live-Schalte aus dem Weißen Haus zu erwähnen. So eine Geschichte kann man guten Gewissens als „Epic Fail“ bezeichnen.
Diese und viele weitere spannende Geschichten des Scheiterns gab es bei der EPIC FAIL NIGHT VOLUME 15 zu hören. Diese Veranstaltung gibt es nun schon seit einigen Jahren in München. Sie findet alle zwei Monate im Provisorium, einer schrammeligen, aber lässigen Kunst-Bar statt. Die Speaker erzählen von ihren persönlichen oder beruflichen Misserfolgen. Sachen, die sie so richtig schön versemmelt haben.
Eine junge Frau berichtet sehr unterhaltsam, wie sie endgültig durch das Jura-Staatsexamen geflogen ist, wie sie sich danach aus dem tiefen Loch wieder rausgezogen hat und jetzt eine Selbsthilfegruppe gründen möchte, für Leute denen das gleiche passiert ist wie ihr. Dazwischen hat sie bei einem SB-Bäcker Brötchen geschmiert.
Ein Typ in engem Rollkragenpullover, mit auffälligem Goldring (Startup-Gründer sei schließlich kein Beruf, sondern ein Lifestyle!) erzählt von seinen sieben Start Ups, und wie jedes dieser Unterfangen auf seine eigene Weise scheiterte. Eine Dating-App zum Beispiel, bei der man nur Infos über sein Match bekommt, wenn man kleine Spielchen gewinnt. Der Fehler: Es hat einfach keine Sau interessiert. Das Learning: So früh wie möglich die Zielgruppe involvieren. Aber der größte Fail, so meinte er, war es, sich seinen Bart für den heutigen Abend abzurasieren. Alle stimmen zu.
Zwischen den Vorträgen der Speaker gibt es immer kleine, unterhaltsame Anekdoten des Scheiterns zu hören. Wie die oben erzählte Geschichte von Michael Collins.
Und natürlich ist die Botschaft des Abends klar:
Scheitern ist nichts Schlechtes. Wer Fehler macht, weiß wenigstens, dass was schiefgelaufen ist und kann’s nochmal probieren, einen anderen Weg einschlagen oder um Hilfe bitten. Der Speaker mit dem fehlenden Bart trinkt jedes Mal mit seinem Team einen Schnaps, wenn jemand was verbockt hat. Um das ein bisschen zu feiern. So ist‘s richtig! Finden wir. Denn als Agentur kennen wir uns ja zum Beispiel im harten Pitchgeschäft ganz gut aus. Und wir lassen da auch nicht nur bei gewonnen Pitches, sondern ebenso bei verlorenen die Korken knallen. Gelernt haben wir dabei schließlich immer was.
Alle Infos und Termine findet Ihr unter www.facebook.com/epicfailnight